Maximal 1700 Wohnungen auf der Elisabeth-Aue!
CDU-Abgeordnete fordern mit lokalen Vereinen ortsverträgliche Planung
Die Pankower Mitglieder des Abgeordnetenhauses Lars Bocian und Johannes Kraft setzten sich auch weiter für eine ortsverträgliche Entwicklung der Elisabeth-Aue ein. Angesichts der jüngst durch Stadtentwicklungssenator Gaebler (SPD) bekannt gewordenen Planungen, die 5.000 neue Wohnungen vorsehen, fordern die beiden zusammen mit vor Ort aktiven Vereinen und Initiativen eine deutliche Reduzierung des Bauvolumens. Bereits 2019 gab es hierzu einen von der CDU-Fraktion eingebrachten Einwohnerantrag in der BVV Pankow, der von Bocian und Kraft unterstützt wurde. Auch damals wurde die Forderung nach einer reduzierten Zahl der neuen Wohnungen und eine ortsverträgliche Bebauung gefordert. Hierzu gehören neben der mehrgeschossigen Bebauung am Rosenthaler Weg eine abgestufte Baudichte in Richtung Blankenfelde mit Stadtvillen und Reihenhäusern sowie ein Kleingartenpark und ein durchgehendes Waldband am Graben 5 und die Erweiterung des Landschaftsschutzgebietes Blankenfelde.
„Eine solch begrenzte Bebauung ist der einzige Weg, um die Belastungen für die bestehende Infrastruktur auf ein tragbares Maß zu reduzieren“, erklärt Lars Bocian. „Mehr als 1.700 Wohnungen würden die Kapazitäten vor Ort übersteigen und zu erheblichen Problemen führen.“
Zugleich kritisiert er, dass die ursprüngliche Idee eines Kleingarten-Parks in der aktuellen Diskussion kaum noch eine Rolle spielt. „Ein solcher Park würde nicht nur für dringend benötigte Grünflächen sorgen, sondern auch das soziale Gefüge der Umgebung stärken. Wenn dieser Plan jedoch scheitert, müssen wir zumindest die Wohnbebauung begrenzen, um die Lebensqualität vor Ort zu sichern.“
Bocian appelliert an die Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen, die Planungen zur Elisabeth-Aue grundlegend zu überdenken und in enger Abstimmung mit den lokalen Verantwortlichen zu handeln. „Unsere Stadt braucht bezahlbaren Wohnraum, aber auch funktionierende Nachbarschaften. Die Balance zwischen beiden ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Stadtentwicklung.“
Zudem verweisen die CDUler auch auf die weiteren geplanten Bauvorhaben in der Nachbarschaft. So sind beispielsweise auf dem Areal an der sog. Alten Schäferei in Buchholz weitere 4.000 Wohnungen geplant. In einem Einwohnerantrag haben sich jüngst über 800 Menschen an die BVV gewandt und kritisieren gemeinsam mit Bocian und Kraft die vorliegenden Entwürfe. Auch in den Nachbarortsteilen wie Buch, Karow und Blankenburg planen Senat und Bezirk weitere fast 20.000 Wohnungen. „Das kann die Infrastruktur vor allem im Verkehrsbereich nicht leisten. Und es ist auch nicht absehbar, dass es in dem geplanten Realisierungszeitraum bis 2035 eine deutliche Verbesserung geben wird.“ so Johannes Kraft. „Wir haben uns im Koalitionsvertrag klar dazu vereinbart, dass Wohnungsneubauvorhaben und Infrastruktur gemeinsam geplant und gebaut werden. Dass Senator Gaebler und Stadtentwicklungsstadtrat Bechtler offensichtlich vorhaben davon abzuweichen, ist für uns nicht hinnehmbar.“ So hat das Bezirksamt Pankow jüngst Überlegungen vorgestellt, dass das Quartier an der Alten Schäferei mit einem Kiezbus erschlossen werden soll, der an nicht existieren Bahnhöfen enden soll. „Das ist keine nachhaltige und sinnvolle Stadtentwicklungspolitik. Es dürfen nicht dieselben Fehler wie in den 1990er Jahren machen und Wohnungsbau zu Lasten der bestehenden Anwohner machen, Versprechen abgeben, die dann nicht gehalten werden.“ bewertet Johannes Kraft die aktuellen Planungen und verweist auf einen Einwohnerantrag, den er bereits 2019 gemeinsam mit 17 Vereinen und Initiativen eingebracht hat und in dem die Vertreter der Menschen vor Ort sich für die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum ausgesprochen haben, dies allerdings mit der Forderung nach einer ortsüblichen Bebauung und einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur verbanden.
Anträge zum Thema:
2024 IX-1055 „Alte Schäferei verträglich entwickeln und echte Verkehrslösung ermöglichen“
2022 IX-0187„Behutsame Entwicklung der Elisabethaue“
2021 VIII-1575 „Karow ist schön und soll es auch bleiben II“
2021 VIII-1534 „Behutsame Entwicklung der Elisabeth Aue“
2019 VIII-1001 „Ortsverträgliche und sinnvolle Entwicklung der Elisabeth-Aue sichern – Oberschule bauen“
2019 VIII-0927 „Karow ist schön und soll es auch bleiben!“